Dieses Mal mussten wir zwar wieder mit zwei Ersatzspielern antreten, allerdings stand die Aufstellung relativ zeitig. Guido Ziskoven ging für Stephan Distelrath an den Start und wir bekamen mit Maximilian Werner Ersatz von unten für Stephan Mays.
Im Vorfeld machte uns die Anreise etwas Sorgen, da Schneefall angesagt war, es blieb jedoch trocken und die Straßen waren geräumt. So kam es, dass ich Guido abholte und wir pünktlich am Ersatz-Spiellokal der Godesberger ankamen und uns auch die Baustelle vor Ort mit geänderter Einbahnstraßen-Regelung nicht aufhalten konnte.
Wir starteten in gewohnter Manier recht ausgeglichen an allen Brettern. Einzig Achim schien einen gewissen Anspruch auf das Zentrum erheben zu können. Frank Tomada und Erick standen ein bisschen passiv, was aber mit den schwarzen Steinen nicht ganz ungewöhnlich ist. Es schien aber noch alles im Lot und wir mussten uns keine Sorgen machen. Ich Fühlte mich in der Eröffnung sehr wohl und die ersten Minuten geschah nichts wirklich ungewohntes. Das änderte sich allerdings nach vielleicht 30 Minuten, als Guidos Partie bereits beendet war. Für mich und auch für umstehende war erst einmal gar nicht klar, wie das Ergebnis lautete. Wir waren dann froh darüber, dass wir in Führung gegangen waren, denn Guido hatte gewonnen. Seine Kurzpartie konnte er gewinnen, da sein Gegner eine Fesselung übersah und die Figur nicht geschlagen werden konnte. Vielleicht hätte der Gegner noch ein paar Züge machen können, aber sicherlich keine Stellung, die man sich vor einer Partie vorstellt. Anyways, 3:1 für uns.
Kurz danach erhöhte Achim unseren Vorsprung auf 6:2, zwei Läufer auf benachbarten Diagonalen, die auf den gegnerischen König zielen, sein wohl zuviel gewesen, sagte Frank Reichelt sinngemäß auf unserem Heimweg nach Köln. Ein biischen Zeit später musste leider Max die Waffen strecken, er verlor seine Partie. Eigentlich sah die Stellung, die er erreichen konnte sehr aktiv aus und er musste zusätzlich noch den Anzugsnachteil ausgleichen. Ich denke sein Schachspiel sieht vielversprechend aus und er sollte dranbleiben. Durch sein Einspringen brachte er uns auf jeden Fall einen Brettpunkt ein und wir mussten kein Bußgeld bezahlen. 7:5 für uns.
An Brett 1 konnte Ingo war einen Vorteil rausholen und seine Stellung sah gut aus, sehr viel sehen davon konnte ich leider nicht, aber Ingo brachte die Mannschaft mit der Annahme eines Remisgebots weiter in Richtung Mannschaftssieg. Er sagte noch, dass er in einem Einzelkampf weiterspielen würde aber im Sinne der Mannschaft brachte uns das weiter nach vorne. 9:7 lagen wir jetzt vorne.
Kurze Zeit später erkannte Frank Reichelt die Gelegenheit und bot mit den schwarzen Steinen Remis, welches sein Gegner annahm. Auch dies brachte uns weiter nach vorne, 11:9 Vorsprung für uns.
An Brett 5 musste Frank mal wieder eine Stellung mit Isolani in Kauf nehmen, ist aber ja nicht das erste Mal :). Es ereignete sich auf jeden Fall so, dass durch taktische Entscheidungen beim Tauschen von Figuren Frank einen Materialvorteil in Form einer Qualität einstreichen konnte, allerdings sah die Stellung dennoch nicht leicht zu gewinnen aus, denn der Gegner hatte immer noch seine beiden Läufer auf dem Feld. Auch hier konnte Frank mit einem taktisch klug gewählten Remisgebot den Gegner zur Annahme bewegen –> 13:11 für uns.
Zwei Partien liefen also noch, die von Erick an Brett 4 und meine an Brett 5. Erick stand mit Sicherheit etwas schlechter, denn der Gegner hatte auf der einzigen offenen Linie verdoppelt und den etwas aktiveren Läufer, allerdings hatten wir mit Erick einen sehr erfahrenen Spieler am Start, der uns diese Saison bereits viele Punkte sammeln konnte. Meine Partie sah zu diesem Zeitpunkt aber schon sehr gut aus mit zwei Bauern mehr und aktiverer Stellung. Ein remis würde uns zum Mannschaftsunentschieden reichen und ein Sieg oder zwei Remis zum Mannschaftssieg. Ich konnte den Sieg einfahren und es war geschafft. 16:12!
Erick konnte in ein Turmendspiel mit Minusbauern abwickeln und den Bauern zurückgewinnen. Relativ kurze Zeit später war die Stellung ausgeglichen und nicht mehr zu gewinnen. Ob die Stellung für Ericks Gegner gewinnbar war oder nicht kann ich leider nicht beurteilen, ich glaube Ingo muss uns noch etwas Endspieltraining geben :)
Mit nun vier Mannschaftssiegen und einem Mannschaftsunentschieden sind wir weiterhin an der Tabellenspitze und marschieren weiterhin in Richtung Aufstieg. Auch dieses Mal konnten wir nicht in Bestbesetzung antreten, allerdings wurden wir wieder durch Ersatz verstärkt, vielen Dank dafür. Ein Dank geht auch raus an Erick und Achim für die Fahrdienste und an Ingo für die Analysen vor Ort!
Mit 5 aus 5 bin ich weiterhin alleiniger Top-Scorer der ersten Mannschaft. Ebenfalls noch ungeschlagen sind Achim mit 4,5 aus 5, Stephan M. mit 2,5 aus 4 (1 Sieg 3 Remis), Ingo und Erick mit jeweils 3 aus 4 und Frank Reichelt mit 2 aus 4 (Remiskönig!). Insgesamt eine sehr gute Leistung, wir stehen momentan zurecht auf Platz 1 der Verbandsliga Nord.
Wir freuen uns auf Runde 6, die am 2. Februar zu Hause gegen Schachuzipus 1 stattfinden wird. Dabei sollten wir leichter Favorit sein und hoffentlich mit einem Sieg unseren Vorsprung ausbauen.
LG, Martin