Die sechste Runde war die erste, bei der wir mit Bestbesetzung an den Start gingen – zumindest vermeintlich: Achim war leider nicht da. Zwar gingen wir mit einem 0:3 Rückstand in den Mannschaftskampf, dafür waren dieses Mal aber genug Leute am Start zum Aufbau, danke dafür! Auch waren wir nicht allein, denn unsere vierte Mannschaft hatte ebenfalls ein Heimspiel.
Wir starteten in gewohnter Manier recht ausgeglichen an allen Brettern. Frank Tomada an Brett 8 konnte mit Anzugsvorteil in eine sehr wilde Stellung hineingehen, bei der beide Parteien Ihre Türme in den Ecken aufgaben, diese Partie schien nicht langweilig zu werden. Erick konnte das Zentrum gut besetzen und sicherte sich mit dem Läuferpaar einen kleinen Vorteil. Frank Reichelt an 3 und Stephan Mays an 4 kamen wie immer super stabil aus der Eröffnung, konnten aber auch keinen großen Vorteil herausholen. Ich an 7 musste mit schwarz leider einen Isolani in Kauf nehmen und auch Stephan an 2 spielte mit schlechterer Bauernstruktur. Ingo am Spitzenbrett dagegen konnte in einer Stellung gegen den Isolani spielen.
Alles in allem mussten wir allerdings erst noch etwas zeigen, denn wir lagen schließlich 0:3 zurück. Ein interessanter Fakt, auf den Ingo aaufmerksam gemacht hat: Bei einer kampflosen Partie kann es kein Mannschaftsunentschieden mehr geben. War mir so auch noch nicht bewusst, aber gut zu wissen. Volldampf voraus hieß es für Frank Tomada an Brett 8, der geschickt Taktiken ausnutzen konnte und dessen König einfach sicherer stand. Der Gegner konnte ihm einfach nicht mehr standhalten und Frank verkürzt auf 3:4!
An den hinteren Brettern sah es also ganz gut aus, denn ich konnte mit aktivem Figurenspiel und Angriffen gegen die gegnerischen Felder gute Aktivität gewinnen. Auch Erick konnte weiterhin eine gute Stellung für sich verzeichnen, denn er hatte einfach mehr Raum. Was mich etwas überraschte, war, dass nach scheinbar recht ausgeglichener Stellung Stephan Mays an Brett 4 gewinnen konnte! Hatte der Gegner etwas übersehen? Ich weiß nicht genau, was passiert ist, aber wir konnten die Führung übernehmen! 6:5!
Frank an Brett 3 schien sich einen kleinen Vorteil herauszuarbeiten, bei Stephan an Brett 2 schien mir die Stellung aber immer noch ein bisschen gefährlich zu sein, auch wenn Drohungen in der Luft lagen. Mein vermeintlicher Vorteil schien sich leider etwas zu verflüchtigen und die Stellung schien unklar zu sein. Wir gelangen ins Endspiel Turm+Läufer+Bauern gegen Turm++Springer+Bauern, wobei mein Springer aktiver war als sein Läufer, allerdings war auch der gegnerische Turm aktiver als meiner. Der nominell schwächere Gegner hatte bereits einen großen Zeitvorteil erspielt und ergriff die Gelegenheit und bot mir Remis. Unschlüssig darüber, ob ich annehmen sollte oder nicht, versuchte ich noch ein bisschen weiter die anderen Bretter zu beobachten und zu schauen, ob sich die Situation veränderte. Das tatsie auch, denn nun bot auch Ericks Gegner Remis. Nach einigem Überlegen entschloss ich mich dazu, die 2 Punkte zu nehmen und uns etwas weiter Richtung Sieg zu schieben. 8:7 Vorsprung für uns.
Erick hingegen entschied sich weiterzuspielen, dort waren allerdings auch noch deutlich mehr Figuren auf dem Brett. An Brett 1 kam Ingo in ein Endspiel Turm+Springer+3 Bauern (h+g+f) gegen Turm+Läufer+ 3 Bauern (h+g+f). Bauernstruktur völlig symmetrisch, der gegnerische Läufer sah jedoch sehr bedrohlich aus und Ingo musste zumindest darauf vorbereitet sein ein paar Mattbilder abzuwehren.
An Brett 2 geriet Stephan in eine Bauerngabel f6, sodass Turm und Springer angegriffen waren. Stephan konnte sich mit Te6 und Gegenangriff gegen die Dame lösen, es kam jjedoch zu Gegenangriffen und Einschlägen auf beiden Seiten. Frank an Brett 3 konnte einen Mehrbauern einsacken, allerdings drohte ein Endspiel zu entstehen mit ungleichfarbigen Läufern. Frank entschied sich strategisch dazu, erst einmal die Uhr ticken zu lassen. Nun schien es so, als könnte Erick mit Sd4 eine Qualität gewinnen, es entstand dann allerdings ein Endspiel mit Dame gegen Turm+Springer+Bauer und optisch sah das schwierig für Erick aus.
Der entscheidende Moment, in dem die Spannung nicht mehr aufrecht erhalten werden konnte und alles zusammen brach war gekommen: Franks Gegner bot Remis und sofort danach hörte man Stephans Gegner an Brett 2 die Aufgabe verkünden, dann war die Sache klar. Frank entschied sich natürlich das Remis anzunehmen und es stand 13:10 für uns!
Geistige Umnachtung herrschte nicht nur bei mir, denn mehreren Leuten war nicht ganz klar, wieviel Punkte wir jetzt noch bräuchten und wie in schlechter Comedy rieten wir Ingo auf seine Nachfrage, dass jetzt noch zwei Remis gebraucht würden (was so nicht stimmt). Vermutlich kam Ingo dann selbst darauf, dass er es in der Hand hatte und schwupp! Machte Ingo mit einem Remis den Mannschaftssieg klar, denn es stand nun 15:12 für uns, und selbst, wenn Erick verlieren würde, dann würden wir den Sieg davon tragen. Ericks Gegner übersah jedoch eine Taktik, woraufhin entscheidend Material verloren ging und er musste aufgeben. Endstand 18:13 für uns!
Mit nun fünf Mannschaftssiegen und einem Mannschaftsunentschieden sind wir weiterhin an der Tabellenspitze und rennen weiter Richtung Ziellinie. Gemeinsam zeigte die erste Mannschaft dieses Mal Stärke, indem sehr viele zeitig da waren und beim Aufbau tatkräftig mitwirkten – so sollte es sein, danke Leute!
Mit 5,5 aus 6 bin ich weiterhin Top-Scorer der ersten Mannschaft. Ebenfalls noch ungeschlagen sind Achim mit 4,5 aus 5, Erick mit 4 aus 5 (3 Siege 2 Remis), Stephan M. und Ingo mit 3,5 aus 5 (2 Siege 3 Remis) und Frank Reichelt mit 2,5 aus 5 (Remiskönig mit 5 Remis!). Stephan Distelrath, Frank Tomada und Guido Ziskoven sind zwar nicht mehr ungeschlagen, kommen aber auch alle auf mind. 50 %! Sehr Starke Leistung von allen!
Die beste Nachricht jedoch ist tatsächlich, dass Satranc gegen Pulheim verloren hat und wir jetzt 2 Mannschaftspunkte Vorsprung haben – der Aufstieg ist in greifbarer Nähe!
Wir freuen uns auf Runde 7, die am 9. März zu Hause gegen KKS 4 stattfinden wird, da sie auf Grund von Wahl usw. verlegt wurde. Wir versuchen natürlich mit einem Sieg aufzutrumpfen!
LG, Martin