Ziel der Eröffnung ist es für beide Seiten, die Figuren zu entwickeln, die Zentrumsfelder zu beherrschen und den König – durch die Rochade – in eine sichere Position zu bringen. Da Weiß als Anziehender dem Gegner jeweils einen Halbzug voraus ist, wird er versuchen, daraus einen Eröffnungsvorteil zu erzielen.
Die großen Schachlehrer wie Ruy López, Gioachino Greco, François-André Philidor, Siegbert Tarrasch, Aaron Nimzowitsch sowie die Schachweltmeister haben zur Eröffnungslehre beigetragen. Dadurch haben sich einige Prinzipien herauskristallisiert, die mehr oder weniger unabhängig vom gewählten Eröffnungssystem gelten. Diese „goldenen Regeln“ können als Orientierungshilfe dienen, wenn ein Spieler nicht über eine genaue Kenntnis der Variante verfügt. Die folgenden Regeln gelten nicht absolut, es existieren zahlreiche Ausnahmen.:
- Besetze falls möglich das Zentrum (die vier Felder in der Mitte des Schachbretts d4, d5, e4, e5) mit eigenen Bauern. Oder mache einen Zug, der auf das Zentrum einwirkt, z. B. 1. c4.
- Entwickle in der Regel erst die Leichtfiguren, und zwar erst Springer, dann Läufer.
- Sorge möglichst früh für eine sichere Positionierung des Königs durch die Rochade.
- Ziehe jede Figur in der Eröffnung möglichst nur einmal.
- Entwickle die Figuren so, dass sie ihre maximale Wirksamkeit erzielen (also beispielsweise Sb1–c3 und nicht Sb1–a3).
- Bringe die Dame und die Türme nach der Entwicklung der Leichtfiguren und der Rochade ins Spiel.
- Überlege Dir Bauernzüge besonders gut, weil Du sie nicht rückgängig machen kannst.
(Quelle: Wikipedia)