Bei unserem ersten Heimspiel gingen wir leider ohne unser Spitzenbrett Ingo und mit einer kampflosen Partie an Brett 8 ins Rennen. Somit lagen wir direkt 0:3 zurück. Tatsächlich kam meine Partie an Brett 6 relativ schnell zu einem Ende, erstaunlich, wie stark der Anzugsvorteil doch sein kann. Hier meine Partie:
Damit konnte ich die ersten Punkte holen und es stand 3:4, durch die 0 Punkte bei der kampflosen Partie waren wir also immer noch hinten.
Erick an Brett 5 konnte in einer klassischen Eröffnungsstellung mit den schwarzen Steinen durch einen Gegenstoß im Zentrum vermutlich zum Ausgleich gelangen, musste jedoch ein Tempo gegen seine Dame einstecken. In der Folge konnte er dann aber in ein Turmendspiel abwickeln, bei dem der Zeitvorteil für uns sprach und die Türme von Erick leicht aktiver standen. Vermutlich ein Spiel auf zwei Ergebnisse, verlieren sollte er seine Partie wohl nicht mehr.
Frank Tomada an Brett 7 konnte mit Schwarz ebenfalls in eine recht ausgeglichene Stellung bei voll entwickelten Figuren gelangen. Im Mittelspiel entwickelte der Gegner einen kleinen Königsangriff und bekam jedoch scheinbar kalte Füße und bot Remis an, welches Frank verständlicherweise annahm. Somit stand es 5:6.
Achim an Brett 4 konnte mit den weißen Steinen in eine für uns häufige Zentrumsbindung leiten, durch die er einen kleinen Raumvorteil erlangen konnte. Außerdem verbuchte er einen 10-minütigen Zeitvorsprung auf seinem Konto.
Stephan Mays an Brett 3 musste gegen eine recht ungewöhnliche Eröffnung antreten, welches er selbst mit ungewöhnlichen Gegenzügen beantwortete. Beide Spieler entgingen somit einem Theoriekampf. Stephan blieb mit seinem König lange im Zentrum stehen, um flexibel zu bleiben, was den Gegner aber nicht zu interessieren schien, der blieb weiterhin auf seiner Bretthälfte.
Frank Reichelt konnte an Brett 2 mit den weißen Steinen in der Eröffnung zu einer Bauernsprengung im Zentrum ansetzen und es entstand ein Mittelspiel Turm+Läufer+Springer gegen Turm+Läufer+Springer. Frank konnte die einzige offene Linie besetzen und durch eine Taktik, die der Gegner übersah einen Bauern einheimsen. Auf der anderen Seite der Waage stand aber ein 20-minütiger Zeitnachteil gegen ihn.
Stephan Distelrath opferte am Spitzenbrett in der Eröffnung temporär zwei Bauern und konnte aber dafür sehr aktives Spiel und eine halb-offene G-Linie sein eigen nennen. In den folgenden Zügen konnte Stephan einen Bauern zurückgewinnen und der Gegner stand mit einem Trippelbauern auf dem Brett. Zusätzlich konnte Stephan auch ca. 20 Minuten mehr sein eigen nennen.
Erick konnte inzwischen ein Turmpaar tauschen und spielte mit seinem aktiveren Turm weiterhin auf 2 Ergebnisse, während Achim durch eine Taktik einen Bauern auf a7 einstecken konnte und es entstand ein Endspiel Dame+Turm+Springer gegen Dame+Turm+Springer bei einem Mehrbauern für Achim und potentiellem Freibauern auf der a-Linie. Währenddessen kam der Gegner von Stephan D. immer weiter in Zeitnot und bekam Probleme auf seinen weißen Feldern. Stephan konnte sehr schön die ungleichfarbigen Läufer zum Angriff nutzen. Stephan Mays entschied sich dann doch noch seinen König in Sicherheit zu bringen, somit entstand eine unklare Stellung bei gegenseitigen Rochaden und ein Spiel auf drei Ergebnisse.
Die Stellung an allen Brettern schien sich weiter zu unseren Gunsten zu verbessern und Stephan D. war der erste, der einen Sieg einfahren konnte, der Gegner hatte keine Chance mehr (Ich fühle mit ihm :D) Somit stand es 8:7 für uns, wir lagen in Führung. Kurz darauf einigten sich Frank Reichelt an Brett 2 und sein Gegner auf ein Remis. Mit dem Mehrbauern hätte man sicher noch weiterspielen können aber Frank mit seiner Erfahrung konnte die anderen Bretter gut einschätzen und brachte die Mannschaft näher an den Sieg: 10:9.
Ericks Stellung verbesserte sich immer weiter und er gelangte in eine gewonne Stellung mit 3 gegen 1 Bauern am Königsflügel. Doch dann plötzlich geschah es: Der Gegner von Achim an Brett vier gibt auf! Ja er stand sicherlich schlechter, aber vielleicht hätte man da aus taktischen Gründen weiterspielen sollen. Somit stand es 13:10 für uns bei noch zwei laufenden Partien. Stephan M. erkannte sofort die Chance und bot seinem Gegner Remis an. Völlig konsterniert über die Aufgabe an Brett 4 nahm er das Remisangebot an und der Mannschaftssieg war komplett. 15:12. Erick vollendete dann noch seine Partie und es kam zum Endstand 18:13.
Mit zwei Mannschaftssiegen in die Saison gestartet haben wir das Ziel Klassenerhalt vermutlich schon erreicht, zumindest sollte es ein Selbstläufer sein. Auf Grund von Brettpunkten sind wir jetzt in der Tabelle aber nicht mehr an erster Stelle und die personellen Probleme haben sich auch diese Saison mal wieder gezeigt. Aufstieg wird also vermutlich eine sehr schwere Kiste, aber wer weiß, noch ist alles drin und wir bauen auf unsere Ersatzspieler.
Achim, Erick und ich (Martin) konnten bereits 2 aus 2 holen und sind damit derzeit Top-Scorer der ersten Mannschaft. Unsere beiden Spitzenbretter Ingo und Stephan stehen bei 1 aus 1 mit 100% auch noch perfekt da. Frank Reichelt und Stephan Mays sind auch noch beide ungeschlagen mit 2 Remisen aus 2 Spielen, was ebenfalls super ist.
Wir freuen uns auf Runde 3, die am 3. November auswärts bei Schlebusch 1 stattfindet. Letzte Saison erreichten wir dort ein 16:16 Mannschaftsunentschieden. Momentan hat Schlebusch 1 auch zwei Mannschaftssiege, sie dürften also wohl in Top-Besetzung auflaufen.
LG, Martin
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