Dieses Mal mussten wir zwar wieder mit zwei Ersatzspielern antreten, allerdings fehlte dieses Mal keines unserer Spitzenbretter. Guido Ziskoven ging für Frank Reichelt ins Rennen und Stefan Sommer sprang für Frank Tomada ein. Es sollte also recht gut für uns ausgehen, denn auch unsere Gegner traten nicht in Bestbesetzung an.
Wir starteten insgesamt relativ ausgeglichen an allen Brettern. Für Stephan D. an Brett 2 sah es mit den weißen Steinen eigentlich ganz gut aus, sein Gegner musste sich mit den schwarzen Steinen ein bisschen umständlich verteidigen, hielt aber gut mit. Stephan M. an Brett 3 dagegen spielte in der Eröffnung wohl etwas zu schnell und schwupp, da war es schon zu spät, er musste ein Ungleichgewicht in Kauf nehmen, Springer und Läufer gegen Turm und zwei Bauern, da musste er erst mal mit schwarz ordentlich Gas geben, um nicht unter die Räder zu kommen. Die anderen Bretter standen eigentlich ganz in Ordnung. Nach einiger Zeit musste sich dann leider Stefan Sommer an Brett 8 geschlagen geben. Dennoch konnte er als kurzfristiger Auswechsler einen Brettpunkt beisteuern.
Ich konnte aber relativ bald dagegen ausgleichen und es stand 4:4. Ob ganz korrekt oder nicht sei mal dahingestellt, ich entschied mich für ein interessantes Ungleichgewicht zwei Läufer gegen Turm + 2 Bauern. Seht selbst:
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An Brett 3 musste Stephan Mays zwar mit etwas weniger Material spielen, sein Gegner musste dafür aber seinen weißfeldrigen Läufer hergeben, der dann relativ bald in der Verteidigung fehlte. Stephan schmiss alle Figuren Richtung gegnerischen König und irgendwann konnte sein Gegner nicht mehr standhalten. 7:5 für uns!
Während Guido sich an Brett 7 einen recht großen Materialvorteil erspielte (2 Bauern) konnte Erick an Brett 5 zwar kein Material gewinnen, aber doch die aktiveren Figuren entwickeln. Bei Achim an Brett 4 stand es recht ausgeglichen, allerdings entscheid sich Achims Gegner für die lange Rochade und somit konnte hier alles passieren. Iunterm Strich sah alles also so aus, als würden wir den Mannschaftssieg holen. Doch dann kippten ein paar Partien recht deutlich.
Stephan D. an Brett 2 kam in ein Endspiel Springer+4 Bauern gegen Läufer und 5 Bauern und musste erkennen, dass das Bauernendspiel verloren wäre und gab daher noch einen Bauern. Der Plan war wohl alle Bauern am Damenflügel zu tauschen und seinen Springer gegen den gegnerischen f-Bauern zu opfern. Das dann entstehende Endspiel König+Läufer+h-Bauer gegen den blanken König wäre dann nicht gewinnbar, denn der Läufer kontrollierte das Umwandlungsfeld nicht. Diesen Gefallen tat ihm sein Gegner aber natürlich nicht und brachte den Sieg nach Hause. Stephan D. versuchte noch alles, aber da war nichts mehr zu machen. Etwa gleichzeitig konnte Guidos Gegner an Brett 7 ein Schach auf b8 geben und trotz zwei Minus-Bauern wurde die Grundreihe und die lange Diagonale a1-h8 so gefährlich, dass Guido eine Figur opfern musste. Das Endspiel Dame+6 Bauern gegen Dame+Springer+4 Bauern war aber nicht mehr zu halten. Es stand also plätzlich 9:11, Führung für Satranc!
An Brett 5 wurde es unruhig, es gab eine Reklamation und der Wettkampfleiter wurde gerufen. Es wurde ein weiteres Brett aufgebaut, um Partiemitschriften zu prüfen und die 40 Züge zu kontrollieren. Letztendlich entschied der Wettkampfleiter, dass die Partie fortgesetzt werden solle. Dieser Aufforderung kamen die Spieler auch nach. Die Spieler mussten sich wohl beider erst wieder fangen, kurz darauf endete die Partie an Brett fünf Remis. Im Endspiel an Brett 4 war nicht viel zu holen, weder Achim noch sein Gegner konnten ein Risiko eingehen ohne Ihre komplette Stellung einbrechen zu lassen. Auch dort wurde remisiert. 13:15 war der neue Stand und das bedeutete Brett 1 würde entscheiden und Satranc hatte bereits das Mannschaftsunentschieden sicher! Es lag jetzt alles an Ingo um zu gewinnen, um noch ein Unentschieden zu erreichen.
Er hatte eine Stellung Turm+Springer+5 Bauern vs. Turm+Läufer+6, also mit 1 Bauern weniger, aber seine Figuren waren deutlich aktiver. Ingo lehnte natürlich das Remisangebot ab und griff mit seinem aktiven Turm die gegnerischen Bauern an. Satrancs Spitzenspieler Güven M. versuchte sich hartnäckig zu verteidigen, doch dann war es soweit: Txb3! – ein Turmopfer! Ingo konnte mit der Gabel Sxd4+ den Turm zurückgewinnen und fand sich plötzlich in einem Endspiel mit nun sogar Materialvorteil wieder. Ingo gewann seine Partie und sicherte uns das Mannschaftsunentschieden. Sollte am Ende Punktgleichheit zwischen Ford SF Köln und Satranc Club 2000 herrschen würden wir wohl auf Grund der besseren Feinwertung aufsteigen (ohne Gewähr).
Mit drei Mannschaftssiegen in die Saison gestartet haben wir denke ich das Ziel Klassenerhalt erreicht und formulieren das neue Ziel Aufstieg ins Auge . Auch dieses Mal zeigten sich wieder Ausfälle, aber glücklicherweise haben wir Spieler, die als Ersatz für uns antreten, vielen Dank dafür!. Ein Dank geht auch raus an Stephan Mays für die Hilfe beim aufbauen, die anderen haben sich gedrückt –> enttäuschend!
Mit 4 aus 4 (wie habe ich das nur geschafft?) bin ich nun alleiniger Top-Scorer der ersten Mannschaft. Ebenfalls noch ungeschlagen sind Achim mit 3,5 aus 4, Stephan M. mit 2,5 aus 4 (1 Sieg 3 Remis), Ingo und Erick mit jeweils 2,5 aus 3 und Frank Reichelt mit 1,5 aus 3. Insgesamt eine sehr gute Leistung, wir stehen momentan zurecht auf Platz 1 der Verbandsliga Nord
Wir freuen uns auf Runde 5, die am 12. Januar auswärts bei Godesberger SK 4 stattfinden wird. Dort sollten wir Favorit sein und mit einem Sieg Richtung Aufstieg marschieren.
LG, Martin